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Projektskizze

ELSA-Diskurse in den modernen Lebenswissenschaften: Das Planetarium als transformative Diskursplattform für partizipative Gesundheitsforschung

1.   Zielsetzung

a) Methodische Innovation

Der dynamische Fortschritt in den Lebenswissenschaften erfordert einen menschen- und praxisorientierten Ansatz. Traditionelle Planetarien werden zu Diskursräumen für ethische, rechtliche und soziale (ELSA-) Fragen transformiert. Die Fulldome-Architektur schafft dabei kollektiv-immersive Erlebnisse, in denen digitale Projektionen mit szenischen Explorationen und deliberativen Formaten verschmelzen. Dies ermöglicht die systematische Einbindung von Patienten, Angehörigen, medizinischen Anwendern und weiteren Stakeholdern auf Augenhöhe, ohne Gefahr von Scheinpartizipation:

  • Immersive Datenvisualisierung: Die Fulldome-Technologie macht komplexe forschungsbezogene Zusammenhänge auf einzigartige Weise erfahrbar und unterstützt damit das "Nichts über uns ohne uns"-Prinzip der Patientenorganisationen.
  • Szenische Exploration: Mittels Improvisationstheater und anderer kreativer Methoden werden ethische, rechtliche und soziale Dilemmata aus verschiedenen Perspektiven erlebbar, wodurch das Verständnis zwischen Forschern, medizinischem Personal und Patienten gefördert wird.
  • Deliberative Formate: Durch Konsensuskonferenzen, Bürgerräte und ähnliche moderne Methoden wird eine strukturierte Beteiligung ermöglicht, bei der verschiedene Expertiseformen gleichberechtigt einbezogen werden.

b) Partizipative Integration

Das Projekt entwickelt barrierefreie und inklusive Formate für ELSA-Diskurse basierend auf bewährten Konzepten der Patientenbeteiligung.

  • Zielgruppenspezifische Ansprache: Die Kommunikation erfolgt barrierefrei und verständlich über etablierte Netzwerke wie Selbsthilfeorganisationen, Patientenverbände.
  • Mehrdimensionale Beteiligungsformate: Flexible Präsenzveranstaltungen werden mit dezentral vernetzten Planetarien und mobilen Formaten kombiniert, um geografische und mobilitätsbedingte Barrieren zu überwinden.

c) Qualitätssicherung

Die wissenschaftliche Begleitung folgt dem GRIPP2-Standard:

  • Entwicklung evidenzbasierter Qualitätskriterien: Diese umfassen Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität der Beteiligungsprozesse.
  • Kontinuierliche Evaluation: Durch systematische Dokumentation und regelmäßige Feedback-Schleifen werden die Formate kontinuierlich optimiert.

 2.   Relevanz und Aktualität

ELSA-Diskurse sind essentiell für eine ethisch, rechtlich und sozial fundierte sowie praxisrelevante Gesundheitsforschung. Die Planetarien ermöglichen als "Parlament der Dinge" neue Perspektiven auf aktuelle Herausforderungen und verbinden Bürgerwissenschaft mit immersiver Präsentationstechnologie bis hin zu Umweltanforderungen.

a) Gesellschaftliche Relevanz

  • Wissenschaftliche Mündigkeit: Komplexe Forschungsinhalte werden verständlich und auf besonders motivierende Weise aufbereitet und ermöglichen eine kritische Bewertung wissenschaftlicher Erkenntnisse.
  • Deliberative Kompetenzen: Partizipative Entscheidungsfindung und Kommunikationsfähigkeiten werden trainiert, verschiedene Expertiseformen (Erfahrungs- und Fachwissen) integriert.

b) Innovativer Methodenansatz

  • Technologische Integration: Fulldome-Visualisierungen und barrierefreie digitale Tools werden mit KI-gestützten Übersetzungen in multidimensionalen Konferenzräumen kombiniert.
  • Methodische Weiterentwicklung: Verschiedene Beteiligungsebenen werden unter Berücksichtigung von Diversity-Aspekten integriert.

c) Praxisrelevanz

Eine direkte Anbindung an Versorgungsstrukturen erfolgt durch Vernetzung mit Behandlungszentren, Integration von Patientenbeiräten und nachhaltige Kooperationen mit Selbsthilfeorganisationen.

3.   Verwertung

a) Methodentransfer

  • Methodenhandbuch für Planetarien: Standardisierte Leitfäden, Checklisten und Evaluationstools werden für inklusive Veranstaltungsformate entwickelt.
  • Digitale Ressourcen: Eine mehrsprachige Online-Plattform bietet Schulungsmodule und dokumentiert erfolgreiche Beteiligungsprozesse.

b) Strukturbildung

  • Regionale und überregionale Vernetzung: Bestehende Patientenorganisationen werden eingebunden und regionale Kompetenzzentren aufgebaut.
  • Institutionelle Verankerung: Qualitätsstandards und Partizipationsgremien werden in Forschungsförderstrukturen integriert.

c) Verstetigung

  • Integration in Regelstrukturen: Partizipative Ansätze werden in Forschungsförderrichtlinien und Ausbildungscurricula verankert.
  • Aufbau dauerhafter Partizipationsstrukturen: Institutionalisierte Beteiligungsgremien und nachhaltige Finanzierungsmodelle sichern die langfristige Implementation.

Fazit: Die Planetarien werden zu Orten, an denen ELSA-Diskurse nicht nur geführt, sondern auch auf inspirierende Weise unmittelbar und interaktiv erfahrbar werden. Die kollektiv-immersive Verbindung von Kunst und Wissenschaft schafft innovative Zugänge zu den ethischen, rechtlichen und sozialen Herausforderungen moderner Gesundheitsforschung.